The Portal
VBKÖ Wien
Eröffnung / Opening _ Mittwoch / Wed 27. 10. 21 / 17-21h / 6-9 pm
Öffnungszeiten / Opening Hours _ Donnerstags und Freitags / Thursdays and Fridays 14-19h
und auf Anfrage / on appointment
Ausstellungsdauer / exhibition date _ 28.10. - 26.11. 2021
Finissage _ 26. 11., 19-21 Uhr / 7-9pm
Die Ausstellung in der VBKÖ greift "The Portal" aus unterschiedlichen Gesichtspunkten auf und präsentiert künstlerische Beiträge, die sich kritisch mit dem Portal in dessen vielfältigen Bedeutungen auseinandersetzen. (EN below)
Mit / Participating Artists:
Katharina Aigner, Bernadette Anzengruber, Veronika Burger, Louise Deininger, Rah Eleh, Fanni
Futterknecht, Vasilena Gankovska, Cornelia König, Stephanie Misa, Amanda Piña, carla raiz,
Lisl Ponger, Nicole Sabella, Nina Sandino, Anna Scherbyna, Käthe Schönle, Darja Shatalova,
SKGAL, Miae Son, Alexandra Tatar, Christina Werner, und REAL ESTATE.
VBKÖ
Maysedergasse 2/28 (4. Stock), 1010 Wien / Vienna
/////////////////////////////
PRESS TEXT _ The Portal _ DE / EN
Die Ausstellung in der VBKÖ greift demnach “The Portal” aus unterschiedlichen
Gesichtspunkten auf und präsentiert künstlerische Beiträge, die sich kritisch mit dem Portal in
dessen vielfältigen Bedeutungen auseinandersetzen. So geht es zum Beispiel um die eigene
Geschichte der VBKÖ, die 1910 gegründet wurde, um Künstlerinnen* zu fördern und für die
Verbesserung ihrer künstlerischen, wirtschaftlichen und bildungspolitischen Bedingungen in
einer Zeit einzutreten, in der Institutionen wie die Secession, das Künstlerhaus und die
Akademie der bildenden Künste Wien ausschließlich für Männer zugänglich waren. Zu den
ersten Errungenschaften der Vereinigung gehörte daher der erfolgreiche Kampf um den
Zugang von Frauen* an die Akademie und vor allem der Einsatz dafür, dass Künstlerinnen*
einen eigenen Raum für ihre Arbeiten erhielten. Die VBKÖ gehört damit zu den ersten von
Frauen* geführten Kunsträumen der Welt, die ihre Türen für Künstlerinnen* öffneten, die sonst
aus den hiesigen Kunstszenen ignoriert wurden. Auch heute noch bietet die VBKÖ einen Raum
für Experimente sowie politische und aktivistische Arbeit, um eine neue, lebendige Verbindung
zwischen historischem Engagement und zeitgenössischer, queerer, feministischer
Kunstproduktion zu schaffen. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte setzt sich der
VBKÖ-Vorstand 2021 aus vier starken Künstlerinnen* of Color zusammen.
Eine zentrale Frage lautet demnach: Warum sind Türen für die einen offen und für andere
geschlossen? In diesem Kontext fragt die Ausstellung daher auch: Warum können manche
Menschen eine Grenze überschreiten, die für andere lebensbedrohlich wäre? Wie schafft die
Politik Barrieren und wie können wir sie abbauen? Und noch akuter: Ist die Pandemie ein
Portal, wie Arundhati Roy schrieb: "Historisch gesehen haben Pandemien die Menschen
gezwungen, mit der Vergangenheit zu brechen und sich ihre Welt neu vorzustellen. Das ist bei
dieser Pandemie nicht anders. Sie ist ein Portal, ein Durchgang zwischen einer Welt und der
nächsten. Wir können uns entscheiden, hindurchzugehen und die Kadaver unserer Vorurteile
und unseres Hasses, unseres Geizes, unserer Datenbanken und toten Ideen, unserer toten
Flüsse und rauchigen Himmel hinter uns herzuschleppen. Oder wir können mit leichtem
Gepäck hindurchgehen, bereit, uns eine andere Welt vorzustellen. Und bereit, dafür zu
kämpfen."
///
The iconic portal in the Maysedergasse is the only remaining eyewitness to the history of
VBKÖ, existing since 1910 as entrance to its exhibition spaces and archive. We define this
golden door not only as a doorway but also as a starting point, threshold, wormhole, as an
escape route, border or opening; it can stand for new beginnings, time travel, change, access,
passage, progress, gatekeeping, transition; it can be the portal to different realities and worlds;
it guards who gets in and out; and, ultimately, it can mean transformation or the end.
The exhibition at the VBKÖ thus tackles "The Portal" from various perspectives and presents
artistic contributions that critically examine the theme in its manyfold meanings. In the context
of the VBKÖ's own history, for example, the association was founded in 1910 to promote female
artists and to advocate for the improvement of their artistic, economic and educational
conditions at a time when institutions such as the Secession, the Künstlerhaus and the
Academy of Fine Arts Vienna were exclusively open to men. Among the VBKÖ's first
achievements was therefore its successful advocacy for women*'s admission to the Academy
of Fine Arts Vienna and, first and foremost, to give women* artists their own space to exhibit.
The VBKÖ is thus among the earliest women*-run art spaces in the world to open its doors to
artists that were shunned otherwise. Today, the VBKÖ still provides a space for
experimentation as well as political and activist work to create a new, vibrant connection
between historical engagement and contemporary, queer, feminist art production. For the first
time in its history, the 2021 VBKÖ Board is composed of four strong women* artists of color.
A central question of the exhibition therefore is: Why are doors open for some and closed for
others? In a more broader context, the show also asks: Why can some people cross a border
that would be life-threatening for others? How do politics create barriers and how do we break
them down? And more acutely, is the pandemic a portal, as Arundhati Roy wrote: "Historically,
pandemics have forced humans to break with the past and imagine their world anew. This one
is no different. It is a portal, a gateway between one world and the next. We can choose to walk
through it, dragging the carcasses of our prejudice and hatred, our avarice, our data banks and
dead ideas, our dead rivers and smoky skies behind us. Or we can walk through lightly, with
little luggage, ready to imagine another world. And ready to fight for it."