STELLA POLARIS
Kunstkasten Winterthur (CH)
Vernissage am Freitag 14. Oktober 2016, 19 Uhr / Opening Thursday, October 14th 2016, 7 pm
Ausstellungsdauer / exhibition from 15. 10. - 27. 11. 2016
Mit der Ausstellung «Stella Polaris» im kunstkasten Winterthur realisieren die Künstlerinnen Olga Titus und Käthe Schönle ihre vierte Kollaboration, eine mehrdimensionale Collage-Installation.
Die Winterthurer Künstlerin Olga Titus beschäftigt sich in ihren Videoarbeiten und Installationen als kulturelle Grenzgängerin mit Fragen nach Identität, Kulturentwicklung und visueller Sozialisation. Die aus Deutschland stammende, in Wien lebende Künstlerin Käthe Schönle setzt sich in Zeichnungen, Collagen, Malerei und installativen Arbeiten mit existentiellen menschlichen Fragen und den Möglichkeiten einer künstlerischen Abbildung auseinander.
Von besonderem Interesse sind für beide die Auseinandersetzung mit soziokulturellen Zusammenhängen, ebenso auch kunstreflexive Themen, Fragen nach künstlerischer Identität, Gender und deren Relevanz und Darstellbarkeit im künstlerischen Kontext. Als technisch formale Schnittmenge kann bei den Künstlerinnen unter anderem die Collagetechnik gesehen werden, die beide teils analog, teils digital anwenden. Für den kunstkasten greifen Schönle und Titus tief in ihren jeweiligen visuellen Fundus und collagieren ein mehrdimensionales, vielschichtiges Tableau aus Form, Farbe, Figur und Abstraktion. Die Künstlerinnen erschaffen so eine Art traumhafte Landschaft die zwischen unterbewusstem Bildspeicher und medialer Reizüberflutung oszilliert. Die real in den Raum geschichtete Collage nimmt Bezug auf Prozesse der Persönlichkeitsbildung und die Entstehung von Identitäten, die letztendlich auch eine Art Schichtung von Erlebnissen darstellt. Gleichzeitig kann die vermeintliche Seelenlandschaft auch als äussere Landschaft betrachtet werden. «Stella Polaris», auch Polar- und Nordstern genannt, galt vielen Kulturen als fixer Orientierungspunkt bei Reisen. Diese Aufgabe übernehmen heute hochpräzise technische Instrumente, gleichwohl ist die schiere Notwendigkeit sich auf archaische Weise auf den Weg in bessere Welten zu machen für Millionen Menschen eine unausweichliche Realität.